Pulled Turkey Sous-Vide
PULL, PULL, PULL, ich komme mir vor wie ein Matrose….
Hey Hoo – pull man to, Pull man to – the wind will blow, Heyhahoo – nu komm und pull man to
Hey Hoo – pull man to, Pull man to – the wind will blow, Heyhahoo – nu komm und pull man to
> Santiano – Land in Sicht <
Ja, ja, ich gebe es zu! Ich bin dem pulled-something-Wahn verfallen. Das ist aber auch einfach nur geiles Zeugs! Selbst die Industrie hat das erkannt und seit ein paar Wochen gibt es bei uns im Supermarkt fertiges Pulled Pork zu kaufen. Ein MHD von mehreren Monaten hält mich aber vom Probieren ab. Fleisch, dass sich gekühlt über mehrere Monate hält, vertraue ich nicht. Nun hat aber eben diese Firma ein zweites Produkt auf den Markt gebracht. Pulled Turkey heißt es und laut Packung wird es genauso zubereitet wie das Pulled Pork, aber eben mit Truthahn. Nun denn, was die können….
Pulled Turkey Sous-Vide
Ich habe mich für eine Putenbrust entschieden. Sicherlich geht das Ganze auch mit Keulen, aber dann hat man die Pulerei mit den Knochen und die wollte ich mir ersparen.
Für den Pulled Turkey Sous-Vide benötigt Ihr
- 1 Putenbrust von etwa 2 kg
- 10 g Tasmanische Pfefferbeeren
- 5 g Tellicherry Pfeffer
- 15 g Muscovado-Zucker
- 10 g Paprikapulver, geräuchert
- 5 g granulierten Knoblauch
Genaueres zu den verwendeten Pfeffersorten findet Ihr im Rezept Pulled Pork Sous-Vide. Für den Rub die beiden Pfeffer im Mörser grob zerstoßen. Dann mit den restlichen Zutaten mischen und ordentlich in die Putenbrust massieren. Die Brust in einen Vakuumbeutel geben, den restlichen Rub dazugeben und den Beutel vakumieren. Die vakumierten Putenbrust für 18 h bei 74°C ins Wasserbad (Thermalisier) legen. Nach dem Garen die Putenbrust im Beutel für 12 h kühl stellen. Die durchgekühlte Brust aus dem Beutel nehmen, den Fond dabei auffangen. Die Brust auf ein Gitter legen und bei 300°C für 20-25 min in den Backofen geben. Unter das Gitter eine Auflaufform mit dem Fond aus dem Vakuumbeutel geben und die Putenbrust 3-4 mal während dem Backen damit begießen. Die Brust etwas abkühlen lassen und dann mit der Gabel in mundgerechte Stücke zerpflücken.
Das Fleisch ist saftig und schön faserig und lässt sich super auseinanderziehen. Es hat nicht ganz so viel Aroma wie sein Pendant aus Schweinefleisch, ist aber eine spannende Alternative.
Aus dem Fleisch und ein paar anderen Zutaten basteln wir zwei verschiedene herrlich saftige Wraps. Dafür brauchen wir zuerst die Weizentortillas. Die kann man leicht selber machen, aber auch in guter Qualität im Supermarkt kaufen.
Weizentortillas für Wraps selbstgemacht
Für den Wrap-Teig benötigt Ihr
- 250 g Mehl Typ 550
- 1 gute Prise Salz
- 20 g Rohrzucker
- 140 ml Wasser
- 40 ml Mecklenburger Rapsöl
Mehl, Salz und Zucker in einer Schüssel vermengen, dann das Wasser und das Rapsöl zugeben und zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig etwa 1 h im Kühlschrank ruhen lassen. Dann die Masse in 6 Teile teilen und runde Kugeln formen. Die Kugeln auf ein Blech setzen und nochmal etwa 20 min ruhen lassen. Dann mit dem Nudelholz flach und rund ausrollen. In einer beschichteten Pfanne ohne Zugabe von Fett von beiden Seiten fertig backen. Aufpassen, dass ihr die Tortillafladen nicht zu lang in der Pfanne lasst, sonst werden sie hart und lassen sich nicht mehr zusammenrollen.
Pulled Turkey Wrap Italian Style
Variante Nummer 1 für den Wrap führt uns nach Süreuropa. Italienische Küche geht immer und die frischen aromatischen Zutaten ergänzen sich hervorragend mit dem würzigen Fleisch des Truthahns.
für den Italian Style Wrap benötigt Ihr
- Pesto
- Creme fraiche
- Tortilla-Fladen
- Tomate
- Mozzarella
- getrocknete Tomaten
- Pulled Turkey Fleisch
- Rucola
- Pinienkerne
- Salz, Pfeffer
Die Pesto mit der Creme fraiche verrühren und den Tortillafladen damit bestreichen. Die Tomaten entkernen und in Streifen schneiden. Den Mozzarella und die getrockneten Tomaten fein würfeln. Die warmen Pulled Turkey Streifen mittig auf den Tortillafladen legen. Mit den Tomatenstreifen, dem Rucola und den Würfeln von getrockneter Tomate und Mozzarella bestreuen. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten und ebenfalls darüber verteilen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Den Tortillafladen einrollen und fertig ist der Pulled Turkey Wrap Italian Style. Guten Appetit!
Pulled Turkey Wrap BBQ Style
Variante Nummer 2 bleibt klassisch in Barbecue-Richtung. Der Truthahn bekommt hier noch ein wenig fruchtige Note durch etwas Ananas und Biss durch frisches Gemüse.
für den BBQ Style Wrap benötigt Ihr
- Barbecue-Sauce (ein Rezept für selbstgemachte findet ihr hier und einer der besten fertigen Saucen findet Ihr (Achtung Werbung!) hier)
- Creme fraiche
- Tortilla-Fladen
- Eisbergsalat
- rote Paprika
- Möhren
- Salatgurke
- Ananas
- Pulled Turkey Fleisch
- Salz, Pfeffer
Die Barbecue–Sauce und die Creme fraiche auf dem Tortillafladen verteilen. Den Eisbergsalat, die Paprika, die Möhren, die Gurke und die Ananas in feine Streifen schneiden. Das Pulled Turkey Fleisch auf den Fladen legen, die geschnittenen Obst- und Gemüsestreifen darauf legen, etwas Salz und Pfeffer darauf verteilen und den Tortillafladen einrollen. Und fertig ist der Pulled Turkey Wrap BBQ Style. Guten Appetit!
Was man noch mit Pulled Turkey Resten anstellen kann…
könnt Ihr im Beitrag Was man so alles aus Pulled Pork/Beef machen kann nachlesen.
Das sieht alles so verlockend aus, aber was macht Frau, wenn sie keinen Backofen hat, der auf 300°C geht und wenn sie keinen Thermalisier hat? 🙁
Hi Eva, Thermalisierer gibt es mittlerweile für den Hausgebrauch für 120 €. Nicht geschenkt, aber auch keine Rieseninvestition. Ich denke, dass man zuhause mit Backofen auf 250 und eingeschaltetem Grill auf ähnliche Ergebnisse kommt.
Vielen Dank für das tolle Rezept! Aber eine Frage: Wird die Putenbrust denn nicht trocken, trotz Sous-Vide? Hat ja kaum/kein Fett so ein Teil…
Trocken wird sie nicht, aber saftig bleibt sie auch nicht. Pulled Pork vom Schwein ist schon nicht ohne Grund am weitesten verbreitet.
Ist zwar schon ewig her dein Beitrag, mir aber (leider) erst jetzt untergekommen ich hätte eine Frage: muss man die Brust über Nacht kühlen oder kann man sie auch gleich weiterverarbeiten? Danke und liebe Grüße Kerstin