Marché international de Rungis 1. Teil
Ein Besuch auf dem größten Frische-Markt der Welt
Wer wird nicht gerne eingeladen? Und dann nach Paris, die Stadt der Liebe, des Eiffelturms und Sacré-Cœur de Montmartre und die Stadt des größten Marktes für frische Produkte der Welt, dem berühmten Marché international de Rungis.
Ja, ich bin und bleibe nun mal Koch und das Kochen ist nach meiner Frau und meinem Sohn meine dritte große Liebe und Leidenschaft. Und so gerne ich ein romantisches Wochenende mit meiner Frau und einem Shopping Trip auf dem Champs-Élysées und einer Seine-Rundfahrt genossen hätte, genauso freute ich mich über die Einladung meines Großhändlers für einen Kurztrip in die Stadt der Lebensmittel. Unser Großhändler Transgourmet erweitert sein Liefer-Portfolio um Produkte des Rungis Marktes und so wurde ich mit 20 anderen Köchen aus Mecklenburg, Brandenburg und Berlin eingeladen, um diese Produkte vor Ort begutachten zu dürfen. Vielen Dank an die Verantwortlichen für diese tollen und eindrucksvollen zwei Tage auf diesem Weg.
Abflug war um 6 Uhr morgens in Tegel und das bedeutet für mich Mecklenburger Pflanze, dass die Nacht um 3:30 Uhr zu Ende war, wollte ich den Flieger nicht verpassen. Nach 90 min Flug kamen wir am Charles de Gaulle Flughafen in Paris an und wurden in unser Hotel nach Montmartre transferiert, wo wir mit einem formidablen Champagner-Frühstück den Tag beginnen durften. Der erste Tag stand ganz im Sinne des Kennenlernens. Kennenlernen der Köche, der Vertreter von Transgourmet und der Partner auf dem Rungis-Markt und das Ganze natürlich beim Kennenlernen der Stadt. Stadtrundfahrt auf der Seine, Besichtigung von Eiffelturm, Louvre (also von außen), Notre Dame und Sacré-Cœur und dann ein gemütliches Abendessen am Place Clichy mit französischer Zwiebelsuppe und auf dem Punkt gegarten Dorsch auf Champignons.
Köche wären nicht Köche, wenn sie den Abend nicht gemütlich an der Bar ausklingen lassen würden, aber am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 3:30 Uhr (Ja, Ihr habt richtig gelesen, die zweite Nacht in Folge) zur Abfahrt auf den Markt.
Am frühen Aufstehen kommt man leider nicht vorbei, denn Produkte wie Fisch, Fleisch und Innereien werden so ca. von 2:00 bis 5:00 Uhr gehandelt. Wenn man später kommt, gibt es nichts mehr zu sehen.
Der Markt liegt südlich von Paris zwischen der Stadt und dem Flughafen Orly.
Den Markt nur als Markt zu bezeichnen wird ihm nicht gerecht. Er ist eine Kleinstadt mit 10.000 Mitarbeitern, 30.000 Einkäufern aus aller Welt täglich und einem Jahresumsatz von 7,3 Milliarden Euro. Es gibt keinen Platz auf der Welt, an dem mehr frische Lebensmittel umgeschlagen werden.
Rungis verfügt auf einer Fläche von 232 ha über einen eigenen Güterbahnhof, eine Müllverbrennungsanlage, eine Poilzeistation, eine Bank, Hotels und Restaurants. Auf dem Markt werden in über 20 verschiedenen Hallen Produkte aus aller Welt gehandelt, Fisch und Meeresfrüchte, Obst und Gemüse, Fleisch und Geflügel, Käse und Molkereiprodukte, allerhand Eingemachtes in Gläschen und Dosen, Blumen, Champagner und Wein, Spirituosen und Bier.
Die jährlichen Umschlagsmengen sind enorm und sprengen jede Vorstellungskraft. Auf dem Markt werden jährlich gehandelt
- 400.000 Tonnen Obst
- 400.000 Tonnen Gemüse
- 300.000 Tonnen Fleisch und Geflügel
- 170.000 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte
- 65.000 Tonnen Milchprodukte
- 110.000 Tonnen Delikatessen
- 190.000 Bund Schnittblumen
- 17.000 Topfpflanzen
Ein ultimatives Mekka für Köche. Ich glaube, es gibt auf diesem Markt nichts, was man nicht bekommt.
Aber seht selbst, Bilder sagen mehr als Worte:
Hier sieht man, woher der Gelbflossen-Thunfisch seinen Namen hat.
Eine Beschädigung der Schwerter wäre eine Katastrophe
Pulpo gibt es frisch und eingelegt
Muscheln in allen Sorten und Variationen
Und Haifische gibt es auf dem Markt natürlich auch.