Woher hat das Strindberg seine Namen?
Das Rumpsteak Strindberg ist heute ein wahrlich ein internationales Rezept, über dessen Herkunft ein wenig spekuliert werden darf.
Der berühmte Koch Alfred Walterspiel beansprucht die Herkunft des Rezeptes in seinem Kochbuch „Meine Kunst in Küche und Restaurant“. Der 1881 geborene und gelernte Konditor war Küchenchef in Cannes, Oslo, St. Petersburg, London, Brüssel, Berlin und München. Dies Buch schrieb er nach Kriegsende im Hotel „Vier Jahreszeiten“, dass 1945 als Unterkunft für US Soldaten herhalten musste und dem Küchenchef somit jede Menge Freizeit verschaffte.
Auf Seite 302 seines Kochbuchs, dass erstmals als 1952 im Eigenverlag erschien (ISBN 3-423-01713-9) beschreibt er die Zubereitung des Entrecôte Strindberg mit Senf und feinen Schalottenwürfeln.
Andere Quellen behaupten, dass der Schweizer Koch Werner Vögeli 1959 (also lange nach Erscheinen des Kochbuch von Alfred Walterspiel) im Frankfurter Restaurant Kupferpfanne eingeführt hat und dieses Rezept kurze Zeit später in das damals bekannteste Restaurant Stockholms Operakällaren mitgenommen hat, wo es schnell zu Weltruhm gelangte.
Vielleicht kann man die Internationalität und weite Verbreitung des Rezeptes ja beiden zu Gute schreiben. Der eine hat es erfunden und der andere erfolgreich verbreitet.
Ein gelingsicheres Rezept mit Videoanleitung findet Ihr gleich weiter unten auf dieser Seite.
Bei der Garnitur Strindberg werden klassischerweise Rinder- oder Schweinesteaks mit Senf bestrichen, mit feinen Zwiebelwürfeln belegt und dann gebraten. Viele Rezepte aus der heutigen Zeit erweitern das Rezept um eine Eihülle, d.h. das Steak wird nach dem Belegen der Zwiebelwürfel auf der Seite der Zwiebelwürfel erst in Mehl und dann in verquirltem Ei gewälzt. Das hat den Vorteil, dass die Zwiebelwürfel besser am Fleisch haften bleiben und das Fleisch von der Eihülle geschützt sanfter gart.
Auch ist heute in vielen Teilen Deutschlands die Bezeichnung Strindberg der Indikator für Rindfleisch, vorzugsweise aus dem Rücken geschnitten. Kommt das Steak aus dem Schweinerücken, wird das Gericht häufig als Steak Pilsener bezeichnet.
Auch Fisch eignet sich hervorragend für diese Garnitur. Unter dem Tag Strindberg findet Ihr alle unsere Rezepte zu diesem Thema.
Rezept für ein Rumpsteak Strindberg
Das Rumpsteak Strindberg ist ein Klassiker, der auf vielen Speisekarten steht. Senf und Zwiebeln sorgen für eine herrliche Würze. Wir haben die klassische Garnitur um eine Eihülle erweitert. Diese sieht erstens besser aus, zweitens halten die Zwiebeln besser auf dem Fleisch und drittens gibt es auch noch Geschmack.
Rezeptur für das Rumpsteak Strindberg
Zutaten für 4 Portionen
- 4 Rumpsteaks vom Karower Angus a 180 g
- 100 g Senf
- 2 Schalotten
- 80 g Mehl
- 4 Eier
- Mecklenburger Rapsöl
- Salz, Pfeffer
Die Steaks leicht plattieren und mit Pfeffer und Salz würzen. Dann die Steaks auf einer Seite dünn und gleichmäßig mit Senf bestreichen. Die Schalotten fein würfeln und in den Senf drücken. Ruhig feste drücken, sonst fällt die Zwiebel-Ei-Hülle beim Braten ab. Das Steak vorsichtig von allen Seiten mit Mehl bestäuben und in das verplemperte Ei geben. Dafür sorgen, dass dass Steak runderherum mit Eihülle bedeckt ist.
Das Steak mit der Zwiebel-Senf-Seite zuerst in der Pfanne goldgelb braten. Dann wenden und auf der anderen Seite zu Ende garen. Das könnt Ihr entweder in der Pfanne bei reduzierte Hitzezufuhr machen oder Ihr legt das Steak mit Pfanne in den vorgeheizten Ofen bei 140°C und lasst es da auf etwa 57°C Kerntemperatur ziehen. Das dauert je nach Steakdicke 10 bis 15 min.
Zum Rumpsteak Strindberg gibt es ganz klassisch Bratkartoffeln und einen kleinen gemischten Salat.
Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen!
Hallo,
das Rezept für das Strindberg stammt von Walterspiel, nachlesbar in seinem Kochbuch. Er hat das Strindberg bereits in seiner Zeit als Besitzer des Restaurants Hiller erdacht. Das fällt wohl auch zusammen mit Strindbergs Berliner Jahren.
Werner Vögeli kann daher nicht der Schöpfer sein, er hat es vielleicht nach Schweden gebracht, das ist aber auch alles.
Viele Grüße
Cool, danke für den Hinweis