Rhabarber Tarte Tatin
Die Tarte Tatin ist ein berühmter Kuchen aus Frankreich, der klassischerweise mit Äpfeln zubereitet wird. Das Besondere an dieser Tarte ist, dass er verkehrt herum gebacken wird, also die Früchte unten liegen und der Teig darüber kommt und dann so im Ofen gebacken wird. Der Überlieferung nach haben ihn zwei französische Schwestern, namens Tatin, „erfunden“. Ihnen soll ein fertig gebackener Apfelkuchen aus der Hand gefallen sein. Sie legten die Früchte zuunterst zurück in die Backform, belegten sie mit neuem Teig und backten ihn ein zweites Mal.
Bei der Tarte Tatin wird in einer Form zuerst Zucker mit wenig Butter karamellisiert, dann werden dort die Früchte drauf verteilt und die Früchte mit einem Blätter- oder Mürbteig bedeckt. Der karamellisierte Zucker sorgt für einen besonderen Geschmack. Nach dem Backen den Kuchen ziemlich zügig auf eine Servierplatte stürzen. Sobald der Karamell erkaltet ist, klebt er selbst in der besten Backform fest. Sollte das passieren, kann man aber die Form kurz auf die heiße Herdplatte stellen und der Karamell wird wieder flüssig und die Tarte stürzbar. Zum Stürzen die Servierplatte falsch herum auf die Tarteform legen und dann beides schnell um 180°C drehen. Die Tarte fällt dann richtig herum auf die Servierplatte. Ich habe mich für eine – zugegeben sehr teure, aber auch sehr gut funktionierende – Tarte-Tatin-Form von (Achtung Werbung!) Le Creuset entschieden.
Tarte Tatin von Rhabarber mit Sauerrahmeis
In diesem Rezept wird ein Mürbteig verwendet. Die Herstellung vom Mürbteig ist ein bisschen tricky. Man muss man aufpassen, dass die Butter nicht zu warm wird, sonst wird der Teig brüchig bzw. brandig. Das passiert umso schneller, je höher der Fettanteil im Teig ist. Deswegen habe ich das klassische Mischungsverhältnis bei Mürbteig vom 3-2-1 (3 Teile Mehl, 2 Teile Butter, 1 Teil Zucker) ein wenig abgewandelt und für die Küchenmaschine modifiziert. Ich nehme dafür meine (Achtung Werbung!) KitchenAid. Mit Hilfe der Technik und einem Schuss Milch bekommt man, das Mehl schnell genug in die Fettmasse eingearbeitet, so dass der Teig nicht brandig wird.
Für den Mürbteig benötigt Ihr
- 180 g weiche Butter
- 50 g Puderzucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 2 EL Milch
- 250 g Mehl
Die Butter mit dem Puderzucker und dem Salz in der Küchenmaschine vermengen, aber nicht schaumig schlagen. Dann nacheinander Ei und Milch zugeben und untermengen. Das Mehl sieben und auf einmal zugeben und auf langsamer Stufe schnell unterarbeiten. Den Teig aus der Schüssel holen. Kurz durchkneten und in Folie einschlagen. Dann mindestens 2-3 h kühl stellen.
Den durchgekühlten Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Durch die Milchzugabe ist der Teig ein wenig klebrig, aber mit etwas Mehl auf der Arbeitsplatte und am Nudelholz klappt das ganz gut. Den Teig etwa 1 cm breiter als die Tarteform ausrollen.
Für die Tarte Tatin benötigt Ihr
- 50 g Rohrzucker
- 40 g Butter
- 50 g Vanillezucker
- 1 kg Rhabarber
Die Form auf den Herd stellen und den Rohrzucker mit der Butter karamellisieren. Den Rhabarber waschen, die Fäden ziehen und in gleichmäßige Stücke schneiden. Die Form vom Herd nehmen und den Rhabarber gleichmäßig in der Form verteilen. Den Vanillezucker auf den Rhabarber streuen. Den ausgerollten Mürbteig darüber legen, am Rand nach unten drücken und im vorgeheizten Backofen bei 160°C für 30 min backen.
Die fertige Tarte aus dem Ofen nehmen und sofort auf eine Servierplatte stürzen. Der Kuchen schmeckt noch warm am Besten. Mit Puderzucker bestäuben und dazu eine Kugel Sauerrahmeis und ein paar frische Erdbeeren und die Kaffeetafel ist gerettet. Guten Appetit!
Die Tarte sieht auf den Fotos wirklich top aus,
(an dieser Stelle auch ein Kompliment an den Fotografen, weiß nicht ob Torsten Falk die Fotos selbst macht, aber alle Food-Fotos im Blog sind echt klasse und der Fotograf hat ein gutes fotografisches Auge!)
aber leider habe ich beim Nachkochen ganz anderes Ergebnis bekommen. Der Rhabarber hat angefangen im Ofen Saft abzugeben, sodas die ganze Tarte ziemlich matchig geworden ist. Auch 15 min längerer Backzeit ist die flüssigkeit nicht verdampft.
Habe ich was nicht beachtet oder ist mein Rhabarber einfach wässerig gewesen (obwohl es die ganz normale Sorte vom Markt gewesen ist)?
Erstmal danke, yup, die Fotos mache ich (Thorsten Falk). Was mit der Tarte passiert ist, weiß ich nicht. Ich habe dafür relativ dünne Stangen aus meinem Garten genommen, vielleicht sind die anders. Aber bei größeren Stangen hätte ich das Rezept genaus so probiert. Die Tarte ist allerdings auch ein bisschen gatschig. Aber durchgesuppert ist sie bei mir nicht.