Gazpacho und Gemüse-Brot-Salat
Gazpacho mit Gemüse-Brot-Salat und Garnelen
Wann immer ich Lust auf Sommer-auf-dem-Teller, Zeit, Muße und einen gut gefüllten Kühlschrank habe, gibt es meinen Lieblingssalat. Eigentlich ein sehr leichter, einfacher und erfrischender Sommersalat, aber durch die gewählte Schnittform doch sehr zeitaufwendig.
Ich habe mal von einer Studie gelesen, in der die Probanden 5 verschiedene Waldorfsalat zum Probieren bekamen. Für alle Salate waren die Zutaten aufs Gramm gleich abgewogen, nur die Schnittform von Apfel und Sellerie unterschied sich. Am Besten schmeckte allen Probanden der Salat in der feinsten Schnittform. Die Begründung ist denkbar einfach. Je kleiner die Schnittform umso mehr Oberfläche für das Dressing und für den Geschmack. Außerdem muss hartes Gemüse wie Möhre oder Paprika normalerweise lange marinieren und dann ist vieles feine Gemüse wie Gurke längst gatschig und matschig. Durch die feine Schnittform gleicht man den Marinierprozess an und erreicht so mehr Geschmack in „harten“ Gemüse und trotzdem noch die Saftigkeit der „weichen“ Gemüsesorten.
Deswegen schneide ich das Gemüse für diesen Salat in Brunoise mit maximal 0,5 cm Kantenlänge. Das ist sehr aufwendig und führt die Zubereitung leider noch zu einem weiteren kleinen Haken. Auf Grund der kleinen Schnittform bilden sich sehr wenig Zwischenräume und man muss sehr viel Gemüse schneiden, um eine einigermaßen ansehnliche Menge zu erhalten. Für dieses Gericht für 2 Portionen Salat als Hauptgericht stehe ich über 1 h in der Küche und schnibbel. Und ich kann schneiden und habe gute Messer… Aber probiert es aus, der feine Geschmack siegt am Ende und lässt die Mühen vergessen. Und nein, diesen Salat gibt es nicht im Restaurant, der lässt sich betriebswirtschaftlich einfach nicht darstellen.
Und wenn ihr jetzt denkt, der schnackt nur, und ihr schneidet aus Faulheit grobere Stücke, dann beschwert Euch bitteschön hinterher nicht über den Geschmack. 😉
Die Zutatenliste ist einfach und schnell erklärt. Man benötigt alles an Gemüse, was sich im Kühlschrank findet.
Für den Gemüse-Brotsalat benötigt Ihr
- Möhren
- Zucchini
- Champignons
- Paprika (außer grün, weil ich grüne Paprika nicht mag)
- Radieschen
- Gurke
- rote Zwiebeln
- Tomaten
- Petersilie, Basilikum, Schnittlauch
- Knoblauch
- und was Euch sonst noch so an Gemüse in die Finger fällt
- Mozzarella (wer mag kann auch Feta- und/oder Hartkäse nehmen)
- grüner Salat (Römer oder Eisbergsalat)
- Weiß- und Graubrot
- Butter
- Würzessig
- Geflügelbrühe
- Rapsöl
- Salz, Pfeffer, Zucker
Die Gemüse waschen, putzen und schälen wo notwendig und dann in kleine feine Würfel nicht länger, breiter und höher als 0,5 cm schneiden. Ja, auch die Tomaten. Dazu die Tomaten vierteln, das Kerngehäuse rausschneiden und das Viertel dann flach aufs Brett drücken. Scharfe Zwiebeln vor dem Untermischen kurz blanchieren, dass nimmt ihnen etwas der Schärfe und erhöht die Haltbarkeit des Salat. Den Mozzarella auch in feine Würfel schneiden. Alle Würfel mischen und mit Würzessig, Geflügelbrühe, Rapsöl, Salz, Pfeffer und Zucker ca. 30 min marinieren. Die Kräuter fein schneiden und unterheben. Den Salat fein als Chiffonade schneiden und auf einer Platte flach auslegen, damit schafft man ein bisschen belastbare Masse und Volumen auf der Platte.
Das Weiß- und Graubrot ebenfalls in 0,5 cm breite Würfel schneiden und in einer Pfanne in Butter zu goldgelben Croutons rösten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mengenverhältnis 1 Teil Brotwürfel zu 3-4 Teilen Gemüsewürfel, wobei man natürlich je nach Geschmack davon abweichen kann. Die Croutons unter die Gemüsewürfel mischen und sofort servieren, damit die Croutons noch knusprig bleiben.
Dazu bzw. aus den Resten und Abschnitten der ganzen Schnibbelei gibt es eine Gazpacho. Das ist eine kalte Suppe aus Andalusien, Spanien und sie besteht prinzipiell aus ungekochtem Gemüse.
Für die Gazpacho braucht Ihr
- die Gemüse-Abschnitte und Reste von oben
- Dosentomaten
- Paprika, rot
- Paprika, gelb
- Gurke, geschält
- Zwiebel, rot, blanchiert
- Geflügelbrühe (für die vegetarische Variante auch gerne Gemüsebrühe)
- Basilikum, Thymian, Rosmarin
- Toastbrot
- Himbeeressig
- Salz, Pfeffer, Zucker
Alle Gemüse putzen und waschen und in grobe Stücke (2-3 cm) schneiden. Alles Zutaten bis und inkl. der Kräuter zusammen mischen und im Mixer fein zerkleinern. Das Mengenverhältnis liegt ganz bei Euch und kann auch gerne je nach Bestand variieren. Die Brühe nach und nach zugeben. Sie gibt Geschmack, aber verdünnt die Suppe auch und das müsst Ihr dann später wieder mit noch mehr Toast ausgleichen. Das Toast entrinden und auch in Würfel schneiden und in die Suppe mixen, bis die Konsistenz stimmt. Ihr könnt jetzt ganz entspannt arbeiten, denn bis das Toast genügend Flüssigkeit aufgesaugt und die Suppe angedickt hat, vergehen ein paar Momente. Die Suppe mit Himbeeressig, Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
Die rote Zwiebel bitte kurz in kochendem Wasser blanchieren. Da reichen 20-30 sec, aber ohne das Blanchieren schmeckt die ganze Suppe schnell blechern und nach Metall. Außerdem hält sie sich so länger. Dosentomaten dürfen gerne durch Tomaten aus dem eigenen Garten ersetzt werden, aber das war es dann auch schon fast. Leider bekommt man in den Supermärkten keine Tomaten mehr mit Aroma oder Geschmack und deswegen verwende ich für Suppen und Saucen sehr gerne und fast ausschließlich Dosentomaten.
Wer mag, kann sich jetzt gerne noch ein Steak dazu in die Pfanne hauen, und den Salat nur als Beilage servieren, aber er reicht als vegetarische Mahlzeit vollkommen aus. (Ok, dann ohne Mozzarella, oder bei manchen auch doch mit?!? So ganz hab‘ ich das noch nicht verstanden.) Carnivoren können den Salat auch mit feinen Würfeln vom Tiroler Bauchspeck oder französischer Salami pimpen. Bei mir gab es dazu einfach ein paar in Knoblauchöl angeschwenkte Garnelen.
Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen!